Abenteuer auf zwei Rädern: Eine Reise durch Akamas mit dem eBike

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Die Sonne schien hell und klar, als ich mich an einem frühen Morgen in Pegeia auf mein eBike schwang, bereit für ein Abenteuer, das ich so schnell nicht vergessen würde. Mein Ziel war der westlichste Punkt von Akamas, eine wilde und unberührte Region im Nordwesten Zyperns, die für ihre atemberaubenden Landschaften, versteckten Höhlen und einsamen Strände bekannt ist. Diese Reise sollte eine Herausforderung werden, aber ich war voller Vorfreude auf die Entdeckungen, die mich erwarteten.

Akamas Areal

Der Start in Pegeia bei St.George

Pegeia, eine malerische Kleinstadt, liegt eingebettet zwischen Hügeln und Küste. Die engen Gassen und traditionellen Steinhäuser strahlen eine Ruhe aus, die nur selten in touristischen Gebieten zu finden ist.

Nach einem kurzen Frühstück in einem kleinen Café, wo ich mich mit einem starken zypriotischen Kaffee und frischem Brot gestärkt hatte, machte ich mich auf den Weg zu St.George, wo ich mein eBike für den Ausflug bei Nextbike gemietet hatte. Wenn du auch Interesse hast, ein Fahrrad zu mieten, ist der Prozess sehr einfach: Lade dir die App von Nextbike herunter, registriere dich – was schnell geht – und schon kannst du loslegen. Die Preise sind erschwinglich: 5 Euro pro Stunde für ein eBike und 2,5 Euro pro Stunde für ein normales Fahrrad. Die nächste Verleihstation direkt an Akamas findest du hier: [Google Map Point].

Mein eBike war in hervorragendem Zustand, fast wie neu, und vollständig aufgeladen. Nachdem ich die Einstellungen am Sitz angepasst hatte, konnte ich meine Route mit meinem Reisegepäck Richtung Akamas starten. Zuerst ging es nach St. George Church und dann weiter über den kleinen Hafen in Richtung Akamas.

White River Beach – Akamas Eingangstor. Hier endet die Asphalt Strasse

Nach wenigen Minuten, kurz vor Akamas, endet die Asphaltstraße und der eigentliche Spaß beginnt. Ich fuhr zunächst den Berg hinunter, vorbei an einem kleinen Café. Dieses Café sollte mir auf dem Rückweg wirklich eine Rettung sein – dazu später mehr. Weiter ging es in Richtung Lara Beach. Zu Beginn war die Schotterstraße bis zur Avakas-Schlucht angenehm und relativ eben, sodass mein eBike mühelos zwischen 25 km/h und 30 km/h fuhr.

Die versteckten Schätze von Akamas

Nach ein paar Kilometer erreichte ich die ersten Highlights meiner Reise. Akamas ist bekannt für seine geheimen Schätze, und ich war gespannt, einige davon zu entdecken. Einer der ersten Stopps war die Avakas-Schlucht, ein beeindruckendes Naturwunder. Ich ließ mein Bike am Eingang zurück und erkundete die Schlucht zu Fuß. Die steilen Felswände und die schattigen Pfade boten eine willkommene Abkühlung von der Hitze.

Weiter ging es zu den Lara-Stränden, die als einer der wichtigsten Nistplätze für Meeresschildkröten auf Zypern bekannt sind. Hier nahm ich mir die Zeit, das klare Wasser zu genießen und die Ruhe dieses abgeschiedenen Ortes aufzusaugen. Die Strände waren nahezu menschenleer, und es war ein unglaubliches Gefühl, an einem so unberührten Ort zu sein.

Avakas Schlucht – die Natur Dahinter

Die ersten Kilometer verliefen ohne Zwischenfälle. Die Straße führte mich sanft hinab zur Küste, wo ich das klare, türkisfarbene Wasser des Mittelmeers bewundern konnte. Die salzige Brise war erfrischend, und ich fühlte mich lebendig und frei. Die Natur hier ist atemberaubend, mit Pinienwäldern, Olivenhainen und blühenden Feldern, die im Kontrast zum tiefblauen Himmel stehen.

Bald verließ ich die befestigten Straßen und folgte einem gut markierten Pfad, der mich tiefer in die Wildnis von Akamas führte. Das Gelände wurde anspruchsvoller, aber mein eBike meisterte die hügeligen Strecken mühelos. Außer einem Zwischenfall, wo das Vorderrad sich plötzlich von dem Farrad löste.

Toxeftra Beach Akamas Cyprus

Die Straße verläuft entlang des Toxeftra Beach, schlängelt sich kurz die Hügel hinauf und führt durch eine bezaubernde Landschaft mit kleinen Bäumen in Richtung Lara Beach, wo ich einen weiteren kurzen Stopp einlegen wollte. Bis hierhin machte die Fahrt unglaublich viel Spaß und war äußerst angenehm – eine perfekte Mischung aus Abenteuer und Entspannung.

Nextbike Zypern Fahrradverleih

Ankunft am Lara Beach

Lara Beach ist eines der Top-Ziele auf Akamas, das jedes Jahr tausende von Touristen anzieht. Hier findet man zahlreiche Schildkrötennester, die von Naturschutzorganisationen gepflegt und geschützt werden. Es ist streng verboten, am Lara Beach Zelte aufzuschlagen, Sonnenschirme in den Sand zu stecken oder Ball zu spielen, da man auf ein noch nicht entdecktes Nest treffen und die Schildkröteneier verletzen könnte. Leider halten sich nur wenige an diese Regeln, was das Risiko für die Schildkröten erhöht.

Am Anfang von Lara Beach befindet sich ein kleines Café, wo ich immer wieder gerne einen Zwischenstopp für einen Cyprus Coffee mache. Dieses Café ist ein wunderbarer Ort, um die schöne Aussicht über den Lara-Strand zu genießen und ein erfrischendes Getränk zu nehmen. Es bietet sich perfekt an, um während einer Wanderung oder einer Fahrradtour eine Pause einzulegen.

Interessanterweise bietet das Lara Café auch Platz zum Zelten an. Falls jemand von meinen Lesern ein paar Nächte im Naturschutzgebiet unter dem Sternenhimmel verbringen möchte, ist das Lara Café ein guter Ausgangspunkt. Hier kann man ab 9 Uhr ein Frühstück buchen und Abendessen bis 18:30 Uhr bestellen. Es ist ein idealer Ort, um die Ruhe der Natur zu genießen und gleichzeitig gut versorgt zu sein.

Nachdem ich meine Pause im Café genossen hatte, ging es weiter auf meiner Reise durch die beeindruckende Landschaft von Akamas.

Entdeckung des Lara Areals

Das Lara-Areal besteht aus zwei Buchten, jede einzigartig und mit viel Platz zum Schwimmen oder Wandern. Mein Geheimtipp sind die weißen Steine in der linken Bucht. Diese Steine kann man schon von weitem sehen, wenn man sich Akamas nähert. Der Ort ist gut vor Winden geschützt und eignet sich hervorragend zum Schwimmen in ruhigem Wasser ohne Wellen. Der Strand ist mit schwarzen Sandkörnern vulkanischen Ursprungs bedeckt, die in der Sonne glitzern. Dieses einzigartige Phänomen findet man nur hier, und es sieht wirklich wunderschön aus.

Zwischen den beiden Buchten empfehle ich eine Wanderung durch die faszinierende steinige Landschaft. Diese Gegend ist übersät mit hunderten von Mini-Seen, in denen das Wasser und die Salzkristalle erstaunliche Reflexionen erzeugen. Die Wanderung bietet eine perfekte Gelegenheit, die beeindruckende Natur hautnah zu erleben und gleichzeitig die Vielfalt und Schönheit des Lara-Areals zu genießen.

Fantastische Kulisse zwischen zwei Buchten by Lara

Nachdem ich die ruhigen Gewässer und die atemberaubenden schwarzen Sandstrände erkundet hatte, setzte ich meine Reise fort. Es war ein einmaliges Erlebnis, das die Anstrengungen und Herausforderungen der Fahrt mehr als wert war.

Die rechte Bucht von Lara Areal

Blich auf die rechte Bucht von Lara

Die rechte Bucht des Lara-Areals ist ebenso fantastisch. Die Form der Bucht sorgt für einen flach abfallenden Strand und einen schönen Wellengang, den man hier genießen kann. Mein Geheimtipp bei der Lara-Bucht ist nicht der eigentliche große Strand, sondern ein kleiner versteckter Strand ganz links. Dort kommen keine Touristen hin, und man hat eine fantastische Aussicht auf die Bucht und Akamas.

Blick auf geheimen Strand bei der rechte Lara Bucht. Mein lieblingsplatz

Nicht weit entfernt befindet sich die Shark Cave, die ich leider zu Fuß noch nicht besichtigt habe. Diese Höhle kann man sich jedoch auch von einem Boot aus anschauen lassen und ist definitiv einen Besuch wert.

Zurück zu meiner Fahrradtour

Vom Lara Café aus wurde die Straße immer anspruchsvoller, sodass ich meine gewohnte Geschwindigkeit reduzieren und sehr aufmerksam fahren musste. Maximal konnte ich nur noch 15-20 km/h fahren. Klar, das gemietete Fahrrad war insgesamt nicht so geländetauglich, aber das hielt einen echten Abenteurer nicht auf.

Der Spaß und die überwältigenden Gefühle machten den Ausflug lohnenswert. Der Weg führte mich weiter durch steinige Pfade, vorbei an beeindruckenden Felsformationen und durch unberührte Natur.

Blick von Zac’s Hills in Richtung Lara Beach

Die Herausforderungen der Akamas-Route

Ab hier wurde es ernst. Die Straße verlief in Schlangenlinien, und ich musste oft steile Abfahrten meistern oder die Hügel hochfahren. An vielen Stellen war es so steil und steinig, dass ich vom Fahrrad absteigen und es schieben musste, da eine Fahrt unmöglich war. Von Lara Beach führte die Route über die Karabopetres bis zu Zac’s Hills. Dazwischen befindet sich der Potamos Tou Giousoufi, ein Fluss, der nur im Winter bei starken Regenfällen aktiv ist. Man kann entweder den Fluss hinunter zum Strand laufen oder bergauf wandern – eine sehr schöne Gegend.

Der Blick von Zac’s Hills

Angekommen an Zac’s Hills, erstreckte sich ein wunderschönes Panorama über die Schlucht rechts, wo viele wilde Ziegen rasten, bis weit hinein ins Akamas. Der Ausblick war fantastisch und ein perfekter Ort, um kurz innezuhalten und die Umgebung zu genießen. Genau hier erlebte ich jedoch eine kleine Panne: Das Vorderrad meines Fahrrads löste sich. Glücklicherweise konnte ich das Rad nach wenigen Minuten wieder reparieren und meine Fahrt fortsetzen.

Weiter zum westlichsten Punkt Zyperns

Nach der Reparatur meines Fahrrads setzte ich meine Reise zum westlichsten Punkt Zyperns fort. Die Strecke blieb anspruchsvoll, mit steinigen Wegen und unebenen Pfaden, die meine volle Aufmerksamkeit erforderten. Die wilde Schönheit von Akamas, die unberührten Landschaften und die gelegentlichen Begegnungen mit der einheimischen Tierwelt machten jede Anstrengung wert.

Während meiner Weiterfahrt in Richtung des westlichsten Punktes von Zypern veränderte sich die Landschaft immer wieder. Zunächst durchquerte ich kleine buschartige Areale, gefolgt von scheinbar leblosen Gebieten. Schließlich erreichte ich die wunderschönen Pinienwälder der Geronisos Park Area, geprägt von einer atemberaubenden Berglandschaft.

Geronisos Beach und die verborgenen Buchten

Den Geronisos Beach und die nahegelegene Insel konnte ich leider nicht erreichen, da der Zugang von einem Bauern abgesperrt war. Stattdessen steuerte ich die nächste Bucht an, die auf keiner Karte bezeichnet war. Dort erkundete ich die wunderschöne Umgebung. Abgesehen von einem Angler war weit und breit kein Mensch zu sehen – eine willkommene Einsamkeit und Ruhe.

Durch den Argaki ton Kavourotrypon Wald nach Tzioni

Die Straße verlief weiter wie eine gerade Linie durch das Argaki ton Kavourotrypon Waldgebiet bis nach Tzioni. Dieser historische Ort besitzt einen Strand und grenzt an ein Militärgebiet. Schilder warnten davor, irgendwelche Gegenstände anzufassen, die vom Militär stammen könnten, da Explosionsgefahr besteht. Ein Blick auf Google Maps zeigt sogar einen Hubschrauberlandeplatz und militärische Einrichtungen, die ich von meinem Fahrrad aus nicht bemerkt hatte.

Tzioni Beach

Die Entscheidung: Blue Lagoon oder westlicher Punkt Zyperns

An diesem Punkt teilt sich die Straße. Man kann entweder nach rechts abbiegen und über die Berge zur Blue Lagoon fahren oder der sandigen Küstenstraße folgen, die zum westlichsten Punkt von Zypern führt.

Nach etwa einem Kilometer von Tzioni verwandelte sich der Weg in einen sandigen Pfad, und trotz der Unterstützung meines eBikes wurde das Fahren immer anstrengender. Schließlich musste ich einsehen, dass ich auf diesem Terrain nicht weiterkommen würde. Der Sand war zu tief und das Vorankommen fast unmöglich. Erst später bemerkte ich, dass rechts vom Militärgelände noch eine Straße existiert, die durch Büsche bis zum westlichsten Punkt von Zypern führt.

Die Herausforderung und zukünftige Pläne

Es hätte weitere 40 Minuten gedauert, um von Tzioni zu dem Punkt zu gelangen, den ich ursprünglich geplant hatte zu erreichen. Diese Herausforderung werde ich im Herbst erneut in Angriff nehmen und die Strecke mit einem Mountainbike meistern.

Ich entschied mich, umzukehren, aber der Rückweg sollte sich als ebenso herausfordernd erweisen. Die Sonne stand mittlerweile hoch am Himmel und brannte unerbittlich herab. Meine Wasservorräte, insgesamt zwei Liter, waren schnell zur Neige gegangen, und ich spürte, wie meine Kräfte nachließen. Jeder Pedaltritt wurde zur Qual, und ich fragte mich, ob ich die Strecke zurück nach Pegeia schaffen würde.

Die Rückreise: Eine Prüfung der Ausdauer

Die Rückreise wurde zu einer echten Prüfung meiner Ausdauer und Willenskraft. Mein eBike leistete zwar Unterstützung, aber auch die beste Technik kann die körperlichen Grenzen nicht völlig überwinden.

Ich musste mehrmals Pausen einlegen, um mich im Schatten zu erholen und etwas Kraft zu sammeln. Doch die Strecke zog sich hin, und jeder Kilometer fühlte sich endlos an.

Endlich zurück in Pegeia

Nach stundenlangem Kampf gegen die Hitze und die Erschöpfung erreichte ich schließlich wieder Pegeia. Ich war mit meinen Kräften völlig am Ende und schwor mir, solche Unternehmungen künftig besser vorzubereiten. Die Erfahrung war zwar hart, aber auch unglaublich bereichernd. Ich hatte die wilde Schönheit von Akamas hautnah erlebt und wusste nun, was es bedeutet, sich in solch einer Umgebung fortzubewegen.

Fazit und Empfehlungen

Meine Reise durch Akamas mit dem eBike war ein Abenteuer voller Herausforderungen und unvergesslicher Eindrücke. Die atemberaubende Landschaft, die versteckten Strände und die unberührte Natur haben einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Doch diese Erfahrung hat mir auch gezeigt, wie wichtig eine gute Vorbereitung ist.

Hier sind einige Empfehlungen für alle, die eine ähnliche Reise planen:

  1. Wasser und Verpflegung: Nehmen Sie mehr Wasser mit, als Sie denken, dass Sie benötigen werden. Zwei Liter reichten bei weitem nicht aus. Planen Sie mindestens vier bis fünf Liter Wasser ein, besonders bei heißen Temperaturen.
  2. Technische Vorbereitung: Stellen Sie sicher, dass Ihr Fahrrad, ob elektrisch oder normal, in einwandfreiem Zustand ist. Ein gut gewartetes Bike kann den Unterschied machen.
  3. Körperliche Fitness: Auch wenn ein eBike Unterstützung bietet, erfordert eine solche Tour eine gute Grundfitness. Untrainierten Personen würde ich diese Strecke nicht empfehlen.
  4. Routenplanung: Informieren Sie sich im Voraus über die Beschaffenheit der Strecke. Sandige Wege können selbst für eBikes problematisch sein. Planen Sie Ihre Route entsprechend.
  5. Notfallausrüstung: Ein kleines Notfall-Kit mit Erste-Hilfe-Material, Sonnenschutz und Energieriegeln kann in kritischen Situationen hilfreich sein.
  6. Respekt vor der Natur: Hinterlassen Sie nichts außer Ihren Fußspuren. Die Schönheit von Akamas beruht auf ihrer Unberührtheit, und es liegt an uns, sie zu bewahren.

Diese Reise hat mich gelehrt, dass die größte Herausforderung oft auch die größte Belohnung birgt. Trotz der Schwierigkeiten war es ein unvergessliches Erlebnis, das ich nicht missen möchte. Akamas hat seinen ganz eigenen Zauber, und wer bereit ist, die Anstrengungen auf sich zu nehmen, wird mit einer der schönsten und unberührtesten Landschaften Zyperns belohnt.

Zypern hat so viel zu bieten, von seinen historischen Stätten bis hin zu seinen Naturschönheiten, und es gibt noch so viel mehr zu sehen und zu erleben. Die Erfahrung, auf dem eBike durch die wilde Landschaft von Akamas zu fahren, hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, die Natur zu respektieren und sich gut vorzubereiten.

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